Schlaf ist ein dynamischer Prozess, in dem unser Gehirn „gereinigt“ und neu organisiert wird. Schlaf ist wichtig für das Funktionieren unseres Hormonhaushalts und unseres Immunsystems und wirkt unterstützend bei der Regeneration unserer Muskeln, Blutgefäße und Organe.
Im Gehirn arbeitet unsere Müllabfuhr, während wir schlafen. Es kommt zu einem Schrumpfen der Hirnzellen. Dadurch bekommt die sie umgebende Hirnflüssigkeit mehr Platz und kann sich besser verteilen. Das führt dazu, dass Abfallstoffe, die sich in den Wachphasen aufgebaut haben, ausgespült, über Blutgefäße aus dem Gehirn abgeleitet und schließlich über den Blutkreislauf entsorgt werden können.
Zusätzlich zur Entgiftung werden die Nervenzellen neu organisiert und so Erlerntes im Langzeitgedächtnis gespeichert, Emotionen verarbeitet und Erinnerungen gefestigt.
Unser Schlaf verläuft in 4 Phasen, die sich mehrmals pro Nacht wiederholen. Ein Zyklus dauert etwa 90 Minuten. In der Traumphase, der sogenannten REM-Schlafphase (rapid-eye-movement), in der wir oft lebhaft oder sogar konfus träumen, bildet sich insbesondere das emotionale Gedächtnis. In den anderen Phasen (Non-REM-Schlaf) werden vor allem automatisierte Handlungen und Faktenwissen gefestigt. Die Träume folgen hier eher einer linearen Handlung.
Während Säuglinge noch 12 - 14 Stunden Schlaf brauchen, reduziert sich der Bedarf auf 7-9 Stunden bei Erwachsenen (18-65 Jahre) und 7-8 Stunden bei Senior:innen. Wie erholsam unser Schlaf ist, hängt von seiner Dauer und der Anzahl der sich abwechselnden Schlafphasen und -zyklen ab.
Alkohol wird oft abends zur Entspannung genossen. Studien haben gezeigt, dass Alkohol dabei hilft, schneller einzuschlafen, letztendlich aber negative Effekt auf die Schlafqualität hat.
Alkohol verlangsamt das Zentralnervensystem, daher kann man oft leichter einschlafen. Die Zeit, die man in der Tiefschlafphase verbringt, wird allerdings weniger, daher fühlt man sich beim Aufwachen weniger ausgeruht, wenn nicht sogar wie gerädert.
Alkohol kann auch Schnarchen, Nachtschweiß und Kopfschmerzen durch Dehydrierung auslösen sowie die natürliche Produktion von Melatonin, einem Hormon, das den Schlaf-Wach-Rhythmus regelt, stören.
Zusammengefasst kann Alkohol zwar das Einschlafen erleichtern, führt aber zu schlechterer Schlafqualität, da die Tiefschlafphasen durch oftmaliges Aufwachen gestört werden. Die Folge sind Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Konzentrationsschwächen und andere negative Effekte, je nach Menge des konsumierten Alkohols. Für gute Schlafqualität sollte man Alkohol also lieber meiden.
Guten Schlaf kann man zwar nicht erzwingen, aber man kann ihn mit ein paar Tricks fördern: Hier sind 4 bewährte Methoden um eine gesunde Schlafroutine zu entwickeln.
Leidet man unter Schlafproblemen und die oben angeführten Tipps helfen nicht, so gibt es einige Anlaufstellen, die bei der Lösung von Schlafproblemen hilfreich sein können.
Quellen