Wie die Wirkung von Nahrungsmitteln ist auch die Wirkung von Alkohol sehr individuell. Manche vertragen genetisch bedingt überhaupt keinen Alkohol. Frauen vertragen im Allgemeinen aufgrund des höheren Fettgehalts ihres Körpers weniger Alkohol als Männer. Fest steht, dass starker Alkoholkonsum das Demenzrisiko erhöht. Welche Alkoholmenge dazu führt, ist allerdings noch unklar.
Klar ist, dass Alkohol ein Nervengift ist und zahlreiche Gehirnstrukturen schädigt. Übermäßiger Alkoholkonsum führt zu Gehirnschrumpfung, Gedächtnis- und Orientierungsstörungen, Störungen im Kleinhirn wie Geh- und Bewegungsunsicherheit sowie zu undeutlichem Sprechen. Darüber hinaus hat Alkoholkonsum negative Auswirkungen auf den Schlaf, die Gedächtnisbildung und die kognitiven Fähigkeiten. Alkohol wirkt darüber hinaus krebserregend und schädigt Organe, insbesondere die Leber.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO ist der Ansicht, dass es beim Alkoholkonsum keine gesundheitlich unbedenkliche Menge gibt. In unserer Gesellschaft hat Alkohol einen hohen Stellenwert und es gibt immer noch Ärzt:innen und Gesundheitsexpert:innen, die meinen ein Glas Rotwein hätte durchaus positive Effekte.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sieht zur Zeit als maximal tolerierbare Alkoholzufuhr 10 g/Tag für gesunde Frauen und 20 g/Tag für gesunde Männer an. 10g reiner Alkohol sind etwa in einem kleinen Bier, einem Achterl Wein, einem Glas Sekt und einem doppelten Schnaps enthalten. Durchschnittlich sollten also Frauen nicht mehr als bspw. ein Achterl Wein pro Tag zu sich nehmen. Bei Männern liegt diese empfohlene Obergrenze bei zwei Achterl Wein durchschnittlich pro Tag.
Beim Alkoholkonsum sollte der Genuss im Vordergrund stehen. Um Gewohnheiten zu vermeiden und der Leber Zeit zur Erholung zu geben, wäre es gut, an mindestens zwei Tagen pro Woche überhaupt keinen Alkohol zu sich zu nehmen. Schädlich sind jedenfalls exzessives Trinken und sehr schnelles Trinken. Das sollte man also jedenfalls vermeiden. Ein wenig Alkohol in guter Gesellschaft ist im Normalfall kein Problem.
In der Schwangerschaft sollte zum Schutz des ungeborenen Kindes kein Alkohol konsumiert werden. Ebenso sollten Menschen, die zu Hochrisikogruppen gehören, gänzlich auf Alkohol verzichten. Dazu gehören Menschen mit Symptomen von kognitivem Abbau wie beispielsweise anhaltendem Gedächtnis- oder Konzentrationsverlust, Träger des ApoE4-Gens und alle Menschen, die schon einmal Alkohol missbraucht haben.
Die WHO hat Alkoholmissbrauch in einem international anerkannten Klassifikationssystem definiert (ICD-10). Alkoholmissbrauch liegt vor, wenn:
Schon sehr etabliert und vielfältig sind die Varianten von alkoholfreien Bieren und Biermischgetränken. Auch bei Wein und Sektgetränken gibt es aktuell viel Bewegung am Markt. Einerseits findet man hier alkoholfreie Weine, denen durch spezielle Verfahren der Alkohol entzogen wird. Andererseits werden alkoholfreie Traubensäfte mit Tee und Gewürzen versetzt, um so dem Geschmack eines klassischen Weines nahezukommen. Selbst Gin, Vermouth und Aperol sind schon alkoholfrei zu haben. Einfach einmal ausprobieren.
Eine Variante zu Cocktails sind alkoholfreie Mocktails. Beim Konsum dieser Drinks sollte man beachten, dass viele dieser Getränke sehr zuckerhaltig sind und nur in kleinen Mengen empfehlenswert sind.
Am besten ist es, Wasser bzw. ungesüßten Tee zu trinken. Empfehlenswert ist es, an einem geselligen Abend zwischen alkoholischen Getränken immer wieder ein Glas Wasser einzustreuen.
Quellen