Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse (The Lancet 2024) belegen, dass 45 % der Demenzfälle durch Prävention vermieden werden könnten. Viele Menschen denken, es wäre Schicksal oder allein genetisch bedingt, dass man sein Gedächtnis verliert. Dem ist aber nicht so. Es gibt nur sehr wenige Menschen, die genetisch so stark vorbelastet sind, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit erkranken werden. Wie man heute weiß, ist eine genetische Vorbelastung alleine noch kein Grund zu erkranken. Erkenntnisse aus der sogenannten Epigenetik haben gezeigt, dass diese Gene erst durch andere Faktoren aktiviert werden müssen, um zu Krankheit zu führen.
Ein gesunder Lebensstil ist die Grundlage für deine allgemeine Gesundheit, also auch für die Gesundheit deines Gehirns. Unter gesundem Lebensstil versteht man gesunde Ernährung, viel Bewegung und guten Schlaf.
Mit der Wahl der Lebensmittel, die du zu dir nimmst, hast du wesentlichen Einfluss auf dein Wohlbefinden und deine Gesundheit. Wichtige Nährstoffe versorgen deinen Körper und dein Gehirn. Das Vermeiden von Schadstoffen verhindert, dass Organe und Blutgefäße nur mehr eingeschränkt funktionieren und somit dein Gehirn weiterhin gut versorgt ist. Bevorzuge also frische, gesunde Lebensmittel, die dich gut nähren und meide verarbeitete Lebensmittel und Fertigprodukte.
Eine besonders wichtige Rolle für einen gesunden Stoffwechsel spielt Bewegung. Baue möglichst viel Bewegung in deinen Alltag ein. Das führt zu besserer Versorgung deines Gehirns mit Nährstoffen und Hormonen und fördert gleichzeitig die Entspannung. Besonders älterer Personen sollten neben Ausdauertraining Krafttraining betreiben. Studien haben gezeigt, dass nicht nur die Knochen resistenter werden, sondern auch die kognitiven Funktionen verbessert werden. Für gesundes Altern ist es also unerlässlich, damit anzufangen. Je früher, desto besser. Es ist aber nie zu spät damit zu starten. Es bringt immer eine Verbesserung mit sich.
Die Regeneration deines Körpers und deines Gehirns gehören zu einem gesunden Lebensstil wie gute Ernährung und viel Bewegung. Ausreichend Schlaf, Pausen nach dem Training und geistige Entspannung sind essenziell für einen gesunden Körper und einen gesunden Geist.
Dein Gehirn will, damit es gesund bleibt, immer neue Reize empfangen. Es fühlt sich also wohl, wenn du etwas mit Freunden unternimmst oder eine neue Sprache oder ein Instrument erlernst. Überhaupt ist Bildung und Lernen eine wichtige Basis für deine Gehirngesundheit. Es lohnt sich also schon in der Schule motiviert mitzumachen. Gib acht auf dein Gehirn und vermeide Verletzungen, Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum.
Im Laufe deines Lebens können einige Risikofaktoren auftauchen, die zwar oft unbemerkt bleiben, aber mit den Jahren dein Gehirn schädigen. Wenn du also bei deinem Gesundheitscheck bemerkst, dass dein Blutdruck, dein Cholesterin oder deine Zuckerwerte zu hoch sind, dann ist es Zeit zu handeln. Denn diese Beschwerden machen nicht nur deinem Körper zu schaffen, sondern schädigen mit der Zeit dein Gehirn.
Im Frühstadium kannst du noch mit einer Verbesserung deines Lebensstils gegensteuern. Ist die Erkrankung jedoch schon fortgeschritten oder genetisch bedingt (wie z. B. bei der sehr häufig auftretenden familiären Hypercholesterinämie), dann solltest du sie behandeln und die von deinen Ärzt:innen empfohlenen Medikamente nehmen.
Übergewicht und Depression gehören ebenfalls zu den Risikofaktoren und müssen behandelt werden. Ein Risikofaktor alleine macht noch nicht allzu viel aus. Aber kommen mehrere zusammen, steigt dein Risiko überproportional.
Frauen erkranken deutlich öfter an Demenz als Männer, daher ist es ratsam, den Hormonhaushalt im Auge zu behalten, besonders in der Menopause.
Wenn du mit der Zeit schlecht hörst oder schlecht siehst, ist es ratsam, dir ärztliche Hilfe zu holen. Verwende ein Hörgerät oder eine Brille, wenn du dich eingeschränkt fühlst. Die Interaktion mit anderen Menschen und deiner Umwelt ist im Alter besonders wichtig für dein Gehirn. Es braucht immer wieder neue Reize, damit es fit bleibt.
Es ist nie zu spät, seinem Gehirn etwas Gutes zu tun. Jede positive Veränderung wirkt. Probier es aus.
In Österreich gibt es zahlreiche Einrichtungen, die besonders im Alter bei der Demenzprävention förderlich sind. Für ältere Altersgruppen ist es oft schwieriger, das passende Angebot für Unterstützung und Prävention zu finden, dadurch haben wir uns bei der Auswahl dieser Links besonders auf ältere Menschen konzentriert. Wurde bereits ein Demenzfall festgestellt, haben wir ebenfalls zwei Einrichtungen und Initiativen angeführt, welche Betroffene und Angehörige unterstützen sollen. Hier sind die wichtigsten Organisationen und Angebote:
Quellen